Dieter Henrich

deutscher Philosoph; Prof. in Berlin ab 1960, Heidelberg ab 1965 und München 1981-1994, zahlr. Gastprofessuren; beschäftigte sich u. a. mit der Kant-Forschung und der Erforschung und Aktualisierung der Philosophie des Deutschen Idealismus; Veröffentl. u. a.: "Der ontologische Gottesbeweis", "Hegel im Kontext", "Bewusstes Leben", "Selbstverhältnisse", "Grundlegung aus dem Ich", "Sein oder Nichts", "Ins Denken ziehen"

* 5. Januar 1927 Marburg an der Lahn

† 17. Dezember 2022 München

Herkunft

Dieter Henrich wurde 1927 als Sohn von Hans Harry Henrich und seiner Frau Frieda, geb. Blum, in Marburg/Lahn geboren. Nach dem frühen Tod dreier Brüder wuchs er als Einzelkind in einer protestantischen, gut situierten Familie auf. Mit zwei Jahren verbrachte er wegen einer chronischen Mittelohrentzündung einige Zeit im Krankenhaus. Sein Vater war im Vermessungsdienst tätig. Er starb an einer Lungenembolie, als H. elf Jahre alt war.

Ausbildung

H. legte 1946 das Abitur am humanistischen Gymnasium Philippinum in Marburg ab und studierte anschließend Philosophie, Geschichte und Soziologie in Marburg, Frankfurt/Main und Heidelberg. Mit 23 Jahren promovierte er 1950 bei Prof. Hans-Georg Gadamer in Heidelberg zum Dr. phil. mit einer Dissertation über "Die Einheit der Wissenschaftslehre Max Webers"...